1. Praxisgröße

Wenn andere Ärzte oder Krankenhäuser an einer Übertragung Ihres KV-Sitzes interessiert sind, ist Ihre Praxisgröße entweder nicht oder kaum relevant. Demgegenüber sind Arztnetzwerke nicht an jeder Praxisgröße interessiert. Eine attraktive Praxis sollte für Arztnetzwerke über mindestens drei Vollzeit-Behandler verfügen. Ausnahmen sind die Nephrologie, Radiologie. Hier erfolgt die medizinische Behandlung typischerweise in Abhängigkeit von der medizinischen Ausstattung. 

Gleichzeitig kann eine größere Anzahl an Behandlern auch eine breite Gesellschafterbasis nach sich ziehen. Vereinbaren Sie zeitnah gesellschaftsrechtliche Vorkehrungen wie Tag- und Drag-Along Klauseln. Diese geben den Senior-Partnern die Möglichkeit einen Verkaufsprozess bei entsprechender Anteilsmehrheit in ihrem Sinne beeinflussen zu können. Andernfalls gilt es das Verkaufsinteresse von Partnergesellschaften frühzeitig zu sondieren und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. 

2. Behandlungs- und Umsatzwachstum 

Praxen mit nachweisbarem historischen Behandlungs- und Umsatzwachstum gelten generell als attraktiver als jene mit stagnierendem oder gar rückläufigem Umsatz. Umsatzwachstum wird als Indiz guter Prozesse und einer guten Reputation Ihrer Praxis gewertet: Ein solides Zuweisungsmanagement, medizinische Qualität, Patienten– und fast immer Mitarbeiterzufriedenheit sind Begleitfaktoren. 

3. Stabile Kostenbasis

Neben steigenden Behandlungszahlen und Erlösen wird eine stabile Kostenbasis geschätzt. Diese ist Ausdruck guter Praxisprozesse und eines angemessenen Kostenmanagements. Hauptaugenmerk wird dabei oftmals auf den Hauptkostentreiber einer Praxis gelegt – die Personalkosten. Von zentraler Bedeutung ist die Frage, wie sich die Personalkosten mit dem Wachstum – aber auch ohne Wachstum –  entwickelt haben. Das verdeutlicht nicht nur die Kostendisziplin in der Vergangenheit, sondern wird auch als erstes Indiz für eine niedrige Personalfluktuation gewertet. Eine niedrige Personalfluktuation führt fast immer zu einer hohen medizinischen Qualität und folgend zu einem positiven Behandlungswachstum. Patienten mit der medizinischen Versorgung sind zufrieden.  

4. Übergangsphase für eine geordnete Nachfolge

Arztnetzwerke schätzen es, wenn Verkäufer der Praxis mindestens für eine Übergangszeit erhalten bleiben. KV-rechtliche Anforderungen sind hierbei aber zu beachten. Dieses garantiert für eine Übergangszeit Stabilität für den Praxisbetrieb und ermöglicht dem Verkäufer für diese Zeit sogar von einer durch das Arztnetzwerk begleiteten Wachstumsphase auch finanziell zu profitieren. 

5. Der richtige Verkaufszeitpunkt – gutes Timing ist alles

Den richtigen Verkaufszeitpunkt zu wählen hängt nicht nur von der Erfüllung der zuvor genannten Erfolgskriterien ab, sondern auch von der avisierten steuerlichen Transaktionsstruktur. Mit Erreichen eines Alters von 55 Jahren, können Praxisverkäufer ihre Praxis steuerbegünstigt – zu einem deutlich reduzierten Einkommensteuersatz – verkaufen. Dieser beträgt bis 5 Millionen Euro 26,6%. Aber auch für Praxisverkäufer, die das 55. Lebensjahr noch nicht beendet haben, stellt ein Verkauf generell kein Problem dar. Es lassen sich geeignete Möglichkeiten finden, die auch jüngeren Ärzten erlauben, ihren Nettoverkaufserlös zu maximieren. Gleichzeitig gilt dabei zu erwähnen, dass jüngere Ärzte länger in der Praxis aktiv bleiben müssen, um das volle steuerliche Optimierungspotenzial ausschöpfen zu können. In der Regel wird jenes mit einer Verbleibe-Zeit von sieben Jahren erreicht. 

6. Professionelle Unterstützung bei der Umsetzung

Ein weitere Erfolgsfaktor für eine geregelte und erfolgreiche Nachfolgelösung mit Nachfolgeinteressenten ist die Einbindung von Transaktionsexperten. Sogenannte Finanz- und Rechtsberater haben über die Jahre belastbare Erfahrungen im Gesundheitswesen gesammelt. Geeignete Berater sind auf die Nachfolge von ambulanten Gesundheitsdienstleistern spezialisiert und navigieren Sie erfolgreich und ohne Reibungsverluste zu einer erfolgreichen Nachfolgelösung für Ihre Praxis.